Wohnen als Notstand :: Pfannenstiel-Tagung 1986

Dass die Wohnsituation, über welcher sich in der ganzen Schweiz - so laut Hauseigentümerverband - ein wolkenlos blauer Himmel wölbt - auch als Notstand gelten kann, zeigte die Pfannenstiel-Tagung der CVP des Bezirks Meilen.

Sie ging davon aus, dass die hohen Bodenpreise Junge zwingen, ihre Wohngemeinde an der Goldküste zu verlassen. Man frage sich insbesondere im Bezirk Meilen, wo die nächste Generation wohnen solle. Zwar sollten nach der Meinung eines Tagungsteilnehmers Notstandsmassnahmen ergriffen werden, sogar, wenn sie «an die Freiheit einzelner gehen könnten» («Zürichsee-Zeitung»). Das tönt ja für die Goldküste geradezu revolutionär. Doch hält man dagegen, dass der Bauvorstand einer Gemeinde (Attribut «am See») sich praktisch nur für die längst eingeführten Vorschriften über verdichtetes Bauen und sinnvollere Zonenordnungen einsetzen wollte, so steht der Ausbruch der Revolution nicht an der Goldküste bevor. Anderswo in der Schweiz übrigens auch nicht.

Doch landauf, landab werden noch und noch Tagungen über den schweizerischen Notstand in der Wohnsituation stattfinden. Wo Klagen, gut formuliert, erschallen. Und sonst nichts, kommentierte Dr. M.E.Hodel spitz in der Zeitschrift «Wohnen» 1/1987.